
Papageien, Schlangen, Kröten und viele andere exotische Tiere beherbergt das Artenschutzzentrum in Metelen. Die dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) unterstehende Einrichtung beherbergt beschlagnahmte, vorwiegend exotische Tiere der nordrhein-westfälischen Zoll-, Arten- und Tierschutzbehörden, die dort fachgerecht versorgt werden.
Hier in Metelen legte jetzt die SPD-Bundestagsabgeordnete Ingrid Arndt-Brauer im Rahmen ihrer diesjährigen Sommertour Halt ein. Auch der SPD-Landratskandidat Dr. Stefan Giebel und der Metelener SPD-Fraktionsvorsitzende Andreas Sievert unterstützten die Abgeordnete bei ihrem Besuch.
Stefan Beike, Leitender Zoo-Tierpfleger der Metelener Außenstelle des LANUV erläuterte den Gästen, dass das Artenschutzzentrum seit ca. 1980 besteht. Seit Mitte der 80-er Jahre werden hier auch beschlagnahmte Tiere aufgenommen. „Wir begleiten die Tiere von der Beschlagnahme bis zur Übergabe an einen neuen Besitzer“, so Beike. Die Tiere werden fachgerecht eingefangen und transportiert.
Schutz der Tiere durch Entziehung und Vermittlung
Im Falle der endgültigen Entziehung unterstützt das Artenschutzzentrum die Behörden bei der Vermittlung der Tiere in geeignete Dauerunterkünfte. „Nicht artgerechte Haltung oder fehlende erforderliche Papiere führen dazu, dass den Besitzern die Tiere entzogen werden“, erklärte Beike auf Nachfrage, welche Gründe zum Entzug der Tiere führen.
Bei einem Rundgang durch das Zentrum, zeigten sich die Gäste betroffen von den zahlreichen beschlagnahmten Tiere, die durch nicht artgerechte Haltung körperliche Schäden aufweisen. „Wenn man Tiere hält, sollte man sich auch der Verantwortung bewusst sein“, war sich Landratskandidat Stefan Giebel mit Arndt-Brauer und Sievert einig.
Erfolge bei Knoblauchkröten und Gelbbauchunken
Aber auch die Arterhaltung hat sich das LANUV auf die Fahnen geschrieben. Im Rahmen des durch die EU kofinanzierten Life-Artenschutzprojektes werden hier in Metelen die Knoblauchkröten gezüchtet, die früher überwiegend in der Emsaue im Kreis Warendorf angesiedelt waren. „Die schon immer in NRW sehr isoliert vorkommenden Knoblauchkrötenbestände hatten in den letzten 10 bis 15 Jahren stark abgenommen“, machte Dr. Matthias Kaiser, Fachbereichsleiter für Artenschutz beim LANUV deutlich. Die Nachzucht in Metelen konnte bereits im Eper Venn im Kreis Borken in geeignete Lebensräume entlassen werden. „Auch die Erhaltungszucht der Gelbbauchunken ist erfolgreich“, freuen sich Kaiser und Beike und sind stolz auf diesen Erfolg.
Abschließend lobten die Sozialdemokraten die vorbildliche Arbeit des Artenschutzzentrums. „Das ist auch nur möglich, weil das Land NRW das Artenschutzzentrum finanziert“, erläuterte Beike. Wäre das nicht der Fall, müsste der Kreis Steinfurt die Finanzierung übernehmen und würde die Kosten über die Kreisumlage an die Kommunen weitergeben. „Angesichts der angespannten Lage vieler Kommunen, wäre das kaum möglich“, machte Stefan Giebel deutlich und freut sich, dass sich das Land NRW seiner Verantwortung stellt.
Foto: v.l.n.r. Andreas Sievert (SPD Fraktionsvors. Metelen), Ingrid Arndt-Brauer (SPD), Dr. Matthias Kaiser (LANUV), Dr. Stefan Giebel (SPD-Landratskandidat), Stefan Beike (LANUV)