SPD fordert mehr Geld für Arbeit des Kinderschutzbundes

Die SPD will die Arbeit des Kinderschutzbundes in Rheine mit mehr Geld unterstützen. Sie fordert, dass der Kreis Steinfurt seinen Zuschuss für den Aufgabenbereich der Prävention verdoppelt.
„Verdoppelung, das hört sich erst mal nach viel an. Konkret geht es aber nur um eine Erhöhung von derzeit 12 000 auf 24 000 Euro, die der Kreis Steinfurt für die Prävention zahlen soll“, sagte Peter Middendorf, Sprecher des Arbeitskreises Jugend in der SPD-Kreistagsfraktion, bei den Beratungen der Partei zum Kreishaushalt 2016.

Middendorf: „Wir halten diese zusätzlichen Ausgaben des Kreises für sehr sinnvoll.“ Denn das Kinderschutzzentrum in Rheine, das für den gesamten Kreis Steinfurt zuständig ist, stößt finanziell und personell an seine Grenzen. Immer mehr Kinder sind sexuellem Missbrauch und Gewalt ausgesetzt – auch im Kreis Steinfurt. Das wird an der zunehmenden Zahl der Beratungsfälle beim Kinderschutzbund deutlich: 2014 waren es 668 Fälle, ein Jahr zuvor 559.

Sogar bei akuten Beratungen seien Wartezeiten nicht mehr zu vermeiden, klagte Sabine Busch-Murray, Diplom-Psychologin im Kinderschutzzentrum, bei der Vorstellung des Jahresberichtes für 2014. Gegenüber der SPD-Fraktion wies Busch-Murray zudem darauf hin, dass die Mitarbeiterinnen inzwischen viel Zeit darauf verwenden müssen, um Spenden zur Finanzierung ihrer Arbeit einzuwerben – ihre eigentlichen Aufgaben in der Prävention und Beratung kämen deshalb zu kurz. Sie wünschte sich daher eine zusätzliche Kraft für die Einrichtung, um Planungssicherheit zu haben. Mit ihrem Antrag auf einen höheren Kreiszuschuss will die SPD nun helfen, dass sich die Mitarbeiter wieder mehr um die Kinder kümmern können und weniger ans Geldsammeln denken müssen.

Der Kreis Steinfurt beteiligt sich mit 31 Prozent an der Finanzierung des Kinderschutzbundes, 67 Prozent übernimmt die Stadt Rheine, zwei Prozent bringt der Kinderschutzbund selbst auf. Für Präventionsaufgaben stellte der Kreis zusätzlich bisher 12 000 Euro bereit. Im Dezember muss der Kreistag über den Vertrag mit dem Deutschen Kinderschutzbund Rheine entscheiden. Der Vertrag, in dem die Bezuschussung geregelt ist, wurde 2011 geschlossen. Er läuft Ende 2015 aus und soll um zwei Jahre verlängert werden.