SPD: Schuldner müssen schneller beraten werden

Die SPD will die Wartezeiten auf einen Termin bei den Schuldnerberatungen im Kreis Steinfurt deutlich verkürzen. Sie spricht sich deshalb dafür aus, im kommenden Kreis-Haushalt deutlich mehr Geld in eine bessere personelle Ausstattung der Schuldnerberatungen im Kreis zu investieren. Das wurde jetzt in einer Klausurtagung der SPD zum Etat 2016 beschlossen.

Pleite, bankrott, nichts geht mehr: Immer öfter geraten private Haushalte auch im Kreis Steinfurt in die Überschuldungsfalle. So hat nach einer Erhebung der Wirtschaftsförderung des Kreises die Zahl der Privatinsolvenzen zwischen dem ersten Halbjahr 2014 und dem ersten Halbjahr 2015 um 32,4 Prozent zugenommen. Entsprechend gefragt sind die Beratungsstellen des Kreises Steinfurt und der freien Träger wie etwa dem Caritasverband oder der Diakonie. Für 2015 erwartet der Kreis einen Beratungsbedarf von 3500 Fällen.

Doch die Wartezeiten sind lang: „Stand heute kann es leider bis zu sechs Monaten dauern, bis jemand einen Termin bei der Schuldnerberatung bekommt. Da kann es schon sehr eng werden, wenn Zahlungsfristen anstehen“, sagt Rainer Polkehn, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Die SPD hat in ihrer Klausurtagung ein klares Ziel formuliert: „Schuldner sollen nicht länger als sechs Wochen auf einen Beratungstermin warten müssen.“

Um dieses Ziel zu erreichen, befürwortet die SPD ein von der Kreisverwaltung und den insgesamt vier freien Trägern in der Schuldnerberatung erarbeitetes Eckpunktekonzept. Es sieht eine nach gleichen Standards arbeitende Beratung und eine flächendeckend ausreichende Versorgung im gesamten Kreisgebiet vor. Dafür will der Kreis zusätzlich zu seiner eigenen Beratungsstelle auch bei den freien Trägern sowie beim Jobcenter Beratungspersonal mitfinanzieren. Insgesamt machen die Mehrkosten für den Kreis rund 190 000 Euro aus. Geld, das gut investiert ist, meint die SPD: „Eine bessere und frühzeitige Beratung hilft, unnötigen Überschuldungen vorzubeugen.“