SPD will mehr Personal für die Heimaufsicht

Sind ältere und pflegebedürftige Menschen in den stationären und ambulanten Einrichtungen immer so gut aufgehoben, wie es das Gesetz vorschreibt? Für Kontrollen ist die Heimaufsicht des Kreises Steinfurt zuständig. Deren Personaldecke ist jedoch so dünn, dass sie weder 2013 noch 2014 regelmäßige Überprüfungen leisten konnte. Die SPD will deshalb, dass die Heimaufsicht mehr Personal bekommt.

Drei Stellen hat die Heimaufsicht des Kreises, die organisatorisch beim Sozialamt angesiedelt ist, derzeit – zwei Verwaltungsfachkräfte und eine Pflegefachkraft. Zu wenig, hieß es jetzt in der Klausurtagung der SPD-Kreistagsfraktion, in der über den kommenden Etat des Kreises Steinfurt beraten wurde. Der größte Flächenkreis des Landes sei ausgerechnet in diesem immer größer werdenden Aufgabenbereich personell unterbesetzt.

„Wir haben einen Zuwachs an älteren Menschen. Die Pflegebedürftigkeit steigt“, sagte Fraktionschefin Elisabeth Veldhues. Außerdem, so zeigt es auch der aktuelle Tätigkeitsbericht der Heimaufsicht, sind neben den stationären Einrichtungen (Altenheime) in den letzten Jahren immer mehr ambulante Versorgungsangebote und alternative Wohnformen hinzugekommen. Auch sie müssen kontrolliert und beraten werden, um Mängeln in der Betreuung und Pflege vorzubeugen oder sie abzustellen.

„Für uns als SPD ist wichtig, dass die zusätzliche Stelle mit einer Pflegefachkraft besetzt wird. Sie hat aufgrund ihrer beruflichen Kenntnisse einen anderen Blick auf eventuelle Missstände als eine reine Verwaltungskraft“, sagte der sozialpolitische Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion, Rainer Polkehn. Mit insgesamt vier Kräften in der Aufsicht könnten dann Zweier-Teams, bestehend aus je einer Pflege- und einer Verwaltungskraft, gebildet werden.

Mit rund 80 000 Euro würde die Aufstockung im Kreishaushalt 2016 zu Buche schlagen. „Spätestens, wenn die eigene Mutter oder der Vater im Altenheim leben, ist man froh, wenn es eine effektive Heimaufsicht gibt“, sagte SPD-Kreisgeschäftsführerin Veronika Nolte. Und der noch junge sachkundige Bürger Christian Kohlmann fügte hinzu: „Wir werden alle einmal davon profitieren.“