
In Paris wird noch bis zum 11. Dezember auf dem Klimagipfel um nichts weniger als die Rettung der Welt gerungen. Im Kreis Steinfurt will die SPD mit kleinen Initiativen ihren Beitrag zu einem besseren Klimaschutz leisten. Ein Verzicht auf Plastiktüten, ein Förderpreis für Öko-Projekte in Kindertagesstätten und ein Umweltausschuss, der sich intensiv um Klimaschutz kümmern soll – darum geht es der SPD in drei Anträgen, die sie jetzt zum Kreishaushalt 2016 vorgelegt hat.
71 Plastiktüten schnappt sich jeder Bundesbürger pro Jahr, um seinen Einkauf und andere Dinge darin zu verstauen. Für die Herstellung einer einzigen Tüte werden 40 Gramm Öl benötigt. 227 Millionen Liter Erdöl ließen sich demnach einsparen, würde die Herstellung von Plastiktüten verboten. Nicht nur Rohstoffe würden so geschont, es wäre auch ein großer Schritt, um die Umwelt von dem nicht abbaubaren Material zu entlasten. In den Ozeanen türmen sich längst Wellen aus Plastikmüll.
„Jeder kann einen relevanten Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz leisten, indem er auf Plastiktüten verzichtet“, sagt Martina Kamphues, umweltpolitische Sprecherin der SPD-Kreistagsfraktion. Die SPD, so Kamphues, wolle einen plastiktütenfreien Kreis Steinfurt erreichen.
Drei Schritte schlagen die Sozialdemokraten dazu vor: So soll in der Kreisverwaltung konsequent auf Plastiktüten verzichtet werden. Ferner soll das Klimaschutzamt des Kreises in Verhandlungen mit den Bürgermeistern und der Wirtschaft erreichen, dass Plastiktüten nicht mehr ausgehändigt werden. Und schließlich soll der Kreis entsprechende Projekte in Schulen, Kindergärten und Jugendzentren initiieren und fördern.
Vorbilder für dieses Projekt gibt es schon in einzelnen Kommunen des Münsterlandes, etwa in Ibbenbüren, Nordwalde oder Billerbeck. Allerdings: „Der Kreis Steinfurt könnte der erste plastiktütenfreie Kreis überhaupt werden“, sagt Kamphues.
Schon im Kindergarten Umweltbewusstsein wecken
Unter dem Motto „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ strebt die SPD mit einem weiteren Antrag zudem an, einen Nachwuchspreis für Klimaschutzprojekte in den Kindertagesstätten auszuloben. „Schon Kindergartenkinder sollten für einen bewussten und schonenden Umgang mit Energie und Rohstoffen sensibilisiert werden“, meint die SPD-Kreistagsfraktion. „Das, was die Kinder hier lernen, bleibt langfristig in ihren Köpfen hängen“, ist sich Martina Kamphues sicher. Geht es nach der SPD, sollen Geldpreise vergeben werden, die dann möglichst in weitere Klimaschutzaktivitäten in den Kitas investiert werden.
Mehr Öffentlichkeit herstellen
Der dritte Antrag der SPD-Kreistagsfraktion zum Klimaschutz zielt auf eine organisatorische Änderung im Sitzungsablauf des Kreishauses. So soll die bisherige, nicht-öffentlich tagende und vor allem aus Experten bestehende Fachkommission Klimaschutz abgeschafft werden. Stattdessen soll es künftig zwei zusätzliche öffentliche Sitzungen des Umweltausschusses geben, in denen es ausschließlich um Klimaschutz geht. Dadurch verspricht sich die SPD eine höhere Aufmerksamkeit für das Thema bei Umweltpolitikern und Bürgern.