SPD fordert Koordinatoren für Bildung von Flüchtlingen

Anne Rottmann

Manchmal sieht man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. So ist es derzeit auch beim Thema Bildung für Flüchtlinge: Eine wachsende Zahl von Angeboten und Bedarfen, die aber kaum aufeinander abgestimmt sind. Es fehlt an Durchblick, wer was wo schon macht – und wo was noch fehlt. Das will die SPD-Kreistagsfraktion ändern.

Sie fordert Koordinatoren für die Bildungsangebote an Flüchtlinge im Kreis Steinfurt. Finanziert werden können diese Fachkräfte aus einem ganz neuen Fördertopf des Bundes. Die SPD hat deshalb jetzt Landrat Dr. Klaus Effing aufgefordert, die entsprechenden Finanzmittel möglichst unverzüglich zu beantragen. Noch in diesem Monat, so heißt es in einem Antrag der SPD, soll das Thema auf die Tagesordnung des Kreis-Ausschusses für Schule, Kultur und Sport.

SPD hat es eilig
Seit ein paar Tagen erst gibt es die Förderrichtlinie. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat sie eingerichtet. „Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte“ heißt die Richtlinie im Amtsdeutsch. Bis zu drei Koordinatoren werden demnach Kreisen und kreisfreien Städten auf Antrag finanziert. Man muss den Antrag eben nur stellen – und genau da hat es die SPD eilig: „Wir wollen nicht, dass wieder drei, vier Jahre vergehen, bis der Kreis Steinfurt endlich Fördermittel von Land oder Bund zur Integration von Flüchtlingen auch in Anspruch nimmt“, sagt Elisabeth Veldhues, Fraktionschefin der SPD.
Veldhues spielt damit auf die politische Hängepartie beim Kommunalen Integrationszentrum (KIZ) an. Das KIZ wurde von der SPD seit Jahren gefordert, fand aber erst im letzten Dezember nach mühseligem Ringen eine Mehrheit im Kreistag. Inzwischen ist es beim Land beantragt worden – und es gibt gute Nachrichten, wie Veldhues sagt: „Wir haben Glück, dass das KIZ trotz des verspäteten Antrags noch genehmigt wird und in diesem Jahr kommt.“

Diesmal die ersten, nicht die letzten
Soviel Zeit und damit auch viel Fördergeld soll bei den Bildungs-Koordinatoren nicht verloren gehen. Der erste Förderantrag an das Bundesministerium kann bereits zum 1. März gestellt werden. Dieses Mal, so die Forderung der SPD, sollte der Kreis Steinfurt nicht einer der letzten Kreise in ganz NRW, sondern einer der ersten sein, die sich um Fördermittel bemühen. Die neuen Koordinatoren, deren Kernaufgabe die Bündelung und Abstimmung von Bildungsangeboten für Flüchtlinge sein wird, würden die Fachkräfte des KIZ noch ergänzen – und die Integrationsarbeit im Kreis weiter voranbringen.
In diesem Zusammenhang lobt die schulpolitische Sprecherin Anne Rottmann auch den Landrat. „Mit Freude“ habe sie zur Kenntnis genommen, dass der Landrat ein eigenes Amt für Integration im Kreis Steinfurt einrichten wolle, in dem die KIZ-Kräfte und die Fachkräfte der Kreisverwaltung abgestimmt arbeiten. Nun könnten noch die Bildungs-Koordinatoren hinzukommen, appelliert Rottmann, möglichst schnell den nächsten Schritt zu tun.