
Wie sieht es im Kreis Steinfurt aus mit der Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt? Dieser Frage wollen die SPD-Frauen in diesem Jahr verstärkt nachgehen. Zum Auftakt besuchten sie jetzt das Traditionsunternehmen Coppenrath & Wiese, das erst vor kurzem für sein familienfreundliches Konzept ausgezeichnet worden ist.
Ende des vergangenen Jahres wurde dem Unternehmen der Wirtschaftspreis „Betriebsplus Familie 2015“ verliehen. Dabei handelt es sich um eine Auszeichnung für diejenigen Betriebe, die ihren Mitarbeitern Möglichkeiten zu besonders guter Vereinbarkeit von Beruf und Familie anbieten. Dass sich Coppenrath & Wiese hier auf den Weg gemacht hat, stellten Carolin Berg vom Personalmanagement des Unternehmens und Anneka Zurmühlen, Trainee für ein „familienfreundliches Unternehmenskonzept“, bei ihrer Führung heraus.
Betreuungsmöglichkeiten im Betrieb
Die familienbewusste Personalpolitik des Betriebes zeichnet sich nach ihren Worten durch die langfristige Bindung von Mitarbeitern, eine gezielte Förderung durch zusätzliche Schulungsangebote sowie durch flexible Arbeitszeitmodelle aus. Auch werde die Möglichkeit zum Wiedereinstieg nach einer Schwangerschaft durch betriebsinterne Betreuungsmöglichkeiten begünstigt. Hier kooperiert Coppenrath & Wiese unter anderem mit dem Bündnis für Familie in Osnabrück. Ein weiterer Baustein familienfreundlicher Firmenpolitik sei die Kontaktpflege auch während des Mutterschutzes. Und: „Die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern ist bei Coppenrath & Wiese eine Selbstverständlichkeit“, sagten Berg und Zurmühlen.
Sonja von Gostomski, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) im Kreis Steinfurt, sagte, die Maßnahmen bei Coppenrath & Wiese ließen hoffen, dass sich weitere Unternehmen im Kreis Steinfurt auf den Weg zu einer familienfreundlichen Firmenpolitik machen.
Regionale Produkte
Bei ihrem Besuch hatten die SPD-Frauen zwar nicht die Möglichkeit, die Fertigung der Back- und Süßwaren mit eigenen Augen zu sehen. Dies lässt das strenge Hygiene-Konzept des Unternehmens nicht zu. Dafür hörten sie aber viel über die Geschichte von Coppenrath & Wiese sowie über die Unternehmensphilosophie. Carolin Berg und Anneka Zurmühlen betonten, dass es dem Unternehmen eher um Nachhaltigkeit als um schnellen Profit gehe. Das bedeute, dass ein Großteil der verarbeiteten Lebensmittel regional eingekauft wird. Die Lebensmittel würden zudem ohne Konservierungsstoffe verarbeitet und schockgefrostet.
Beeindruckt waren die Sozialdemokratinnen vom Wachstum der Firma: Aus ursprünglich 36 Mitarbeitern zu Beginn im Jahre 1975 sind mittlerweile über 2200 Arbeiter im gewerblichen Bereich sowie Angestellte geworden. „Das zeigt uns auch, wie groß das unternehmerische Potenzial im Kreis Steinfurt ist“, sagte Sonja von Gostomski zum Abschluss des informativen Besuches, bei dem selbstverständlich Kaffee und Kuchen verzehrt wurde –wie es sich für einen Besuch bei einem solchen Unternehmen gehört.
Zum Foto:
Über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf informierten sich die SPD-Frauen bei Coppenrath & Wiese. Auf dem Bild unter anderem Anneka Zurmühlen (6. von links) und Carolin Berg (3. von rechts), die über das Unternehmen informierten, sowie Sonja von Gostomski (Vorsitzende SPD-Frauen Kreis Steinfurt, 2.v.r.).