Nein-Sagen ist das oberste Gebot

Sie laden zu Kaffeefahrten ein, sie klingeln an der Haustür, die belästigen am Telefon: Gauner, die auf „Abzocke“ älterer Menschen aus sind, gibt es zuhauf. Wie man sich schützen kann, das wollte jetzt die die SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus (AG-60plus) im Kreis Steinfurt wissen. Sie informierte sich daher in der Verbraucherzentrale Rheine.

„Wir alle wissen: Es gibt viele Stolperfallen im Alltag. Wir älteren Menschen sind besonders gefährdet, Opfer windiger Machenschaften zu werden“, sagte Bärbel Rudat, Vorsitzende der SPD-Arbeitsgemeinschaft, zum Auftakt des Besuches. Den wichtigsten Tipp gab Ingrid Waltring von der Verbraucherzentrale gleich zu Beginn: „Nein-Sagen ist das oberste Gebot“, betonte sie.

Tarnen, Täuschen, Kassieren
Das gelte zum Beispiel bei den immer wieder angebotenen Kaffeefahrten, wo die gängige Masche „Tarnen, Täuschen und Kassieren“ sei. Auch bei den Haustürgeschäften sei Vorsicht geboten, hier werde oft die Gutmütigkeit der Senioren ausgenutzt. „Da wird dann auch mal schnell ein als günstig erscheinendes Angebot eines reisenden Handwerkers für Garten- oder Dacharbeiten angenommen. Eine Gewährleistung der Arbeit gibt es aber nicht“, warnte die Expertin.

Auch die verlockend klingenden „Reisegewinne“ seien nicht unbedingt immer ein Gewinn. „Oft steckt nur eine reine Verkaufsstrategie dahinter“, sagte Waltring. Sie wies auf das Recht zum Widerruf sowie auf die Fristen hin. Auch die Möglichkeiten einer Anfechtung zeigte sie auf. Und: „Dafür kann man auch die Verbraucherzentrale beauftragen.“

Auflegen macht Sinn
Einen breiten Raum nahmen bei dem Informationsbesuch diejenigen Telefonate ein, die sich niemand wirklich wünscht. Ungebetene Werbetelefonate, aber auch der bekannte „Enkeltrick“ waren Thema. Wichtig hier: „Legen Sie einfach auf, lassen Sie sich keine persönlichen Angaben entlocken, und vor allem: niemals die Bankdaten mitteilen!“, so Waltring. Sinnvoll sei zudem, sich den Namen des Gesprächspartners zu notieren – nicht nur bei einem Telefonat, sondern auch, wenn man im persönlichen Gespräch in Verkaufsmaschen verwickelt wird. So etwas schrecke ab.

Zum Ende eines informativen Besuches staunten die Besucher der SPD-Arbeitsgemeinschaft über einen weiteren Aspekt, den Waltring darlegte: So werden bei Kartenzahlung selbst von seriösen Unternehmen persönliche Daten des getätigten Kaufs zum Beispiel unter anderem an Facebook weitergeleitet. Schöne neue Welt, da waren sich die Senioren einig, ist das nicht.

Foto: Die SPD-Senioren informierten sich in der Verbraucherzentrale, wie man sich vor Betrugsversuchen bei Kaffeefahrten, Werbetelefonaten und Haustürbesuchen schützen kann.