
Die SPD stellt die personellen Weichen für die Bundestagswahl im Herbst nächsten Jahres: Am Donnerstag (10. November) nominiert sie ihren Kandidaten für den Wahlkreis Steinfurt III. Einziger Kandidat ist Jürgen Coße, Vorsitzender der SPD im Kreis Steinfurt und seit dem 1. September auch Abgeordneter im Deutschen Bundestag.
Coße soll im Tecklenburger Land sowie in den Städten Greven und Emsdetten wie schon bei der Bundestagswahl 2013 in diesem Wahlkreis die Stimmen für die SPD holen. Die Zustimmung der Delegierten bei der Wahlversammlung in Ibbenbüren (Gasthof Dickenberg, 19 Uhr) kann als sicher gelten. Allerdings ist Coße vor seiner Nominierung bewusst zurückhaltend. „Es gelten selbstverständlich die innerparteilichen Spielregeln: Erst einmal muss ich gewählt werden“, sagt er.
Diese Zurückhaltung dürfte er im Fall seiner Nominierung aber guten Gewissens gegen Selbstbewusstsein und Kampfeslust tauschen. Denn anders als 2013 könnte Coße dieses Mal für sich reklamieren, als Bundestagsabgeordneter schon „Berliner Luft“ geschnuppert und Bundespolitik mitgestaltet zu haben. Und dass die SPD-Fraktionsspitze um Thomas Oppermann großes Vertrauen in den 47-Jährigen hat, zeigt sich an der schon nach knapp vier Wochen erfolgten Berufung Coßes in den Auswärtigen Ausschuss. In diesem wichtigen Gremium wird an den Stellschrauben der deutschen Außenpolitik unter Frank-Walter Steinmeier gedreht.
Die CDU-Kandidatin, die Brochterbeckerin Anja Karliczek, darf sich jedenfalls sicher sein: Auch wenn sie von ihrer Partei einen Tag nach Allerheilgen aufgestellt wurde, heißt das noch lange nicht, dass der Tag der Bundestagswahl 2017 für sie zum Feiertag wird: Coße, der Land und Leute in diesem Wahlkreis bestens kennt, ist für seinen Kampfgeist bekannt. Das Tecklenburger Land soll kräftig rot gefärbt werden.