Veronika Nolte, langjährige Geschäftsführerin der Kreis-SPD, verlässt die Kommandobrücke der Partei und geht in den Vorruhestand.
Abschied von der Kommandobrücke der SPD im Kreis Steinfurt: Nach 23 Jahren als Geschäftsführerin des SPD-Unterbezirks Steinfurt ist die Rheinenserin Veronika Nolte zum 1. Juni in den Vorruhestand gegangen. Politische Weggefährten würdigten die 62-Jährige als „Glücksfall für die SPD“.
Gemeinsam mit dem Kreisvorsitzenden Jürgen Coße und der Chefin der Kreistagsfraktion, Elisabeth Veldhues, bildete Nolte über viele Jahre die Führungs-Troika der SPD im Kreis Steinfurt. Sie war die „Malocherin“ in der Geschäftsstelle, die von früh morgens bis spät abends alle wichtigen Initiativen, Anträge und Entscheidungen der SPD im Kreis Steinfurt zusammenführte und in die politische Praxis umsetzte. „Immer mit viel Sachkenntnis, immer unerschrocken, immer mit dem Blick fürs große Ganze“, so das Lob und das Dankeschön vieler Parteifreunde.
Nolte begeisterte sich als Jugendliche über „Willy wählen“ für die SPD, trat den Jusos bei und wurde 1975 Mitarbeiterin in der Kreis-Geschäftsstelle der SPD in Rheine. Zunächst arbeitete sie Assistentin des damaligen Geschäftsführers Karl-Heinz Bettinger. Nach dessen Ausscheiden wurde sie 1994 seine Nachfolgerin. In den 80-er Jahren saß Nolte zudem im Rat der Stadt Rheine. Sie engagierte sich für zahlreiche Projekte. Unter anderem war sie eine der Frauen, die – mit Erfolg – für die Einrichtung eines Frauenhauses in Rheine kämpften.
Etwas kürzer treten
Neben der Geschäftsstelle im Kreis Steinfurt leitete Nolte etliche Jahre auch die SPD-Geschäftsstelle in Münster – eine Doppelfunktion mit viel Arbeit. Nach all den Jahrzehnten in der Politik will sie deshalb nun kürzer treten. Nur in der Kreistagsfraktion wird sie ihre bisherigen Funktionen weiter ausüben.
Ansonsten möchte sie jetzt die ungewohnt freie Zeit genießen: „Mehr mit meinem Mann Ludger Motorrad fahren, mehr Sport machen, mehr reisen. Und ich möchte Vorlesungen an der Uni besuchen“, hat Nolte klare Pläne.
Eine verlässliche Kämpferin
„Die Lotsin der SPD geht von Bord. Veronika Nolte hat uns immer gekonnt durchs politische Fahrwasser manövriert. Auch dann, wenn dieses Wasser mal schwer war“, sagte Fraktionschefin Elisabeth Veldhues. „Sie ist eine Kämpferin, deren politische Kunst als Geschäftsführerin auch darin bestand, andere zu lenken, ohne dass diese es merken.“
Kreisvorsitzender Jürgen Coße sagte in seinem Dankeschön, Veronika Nolte habe für die SPD „nicht nur das Notwendige möglich gemacht, sondern Vieles über das Notwendige hinaus.“ Sie sei die Frau gewesen, die auf unaufgeregte, verlässliche und engagierte Art stets im Hintergrund die Fäden zusammengehalten habe. Er habe sich als Vorsitzender immer auf sie verlassen können. „Sie wird uns fehlen. Sie war und ist ein Glücksfall für die SPD.“
Nachfolgerin kommt zum 1. Juli
Die Nachfolge von Nolte als Kreis-Geschäftsführerin ist bereits in einem förmlichen Auswahlverfahren geregelt worden. Zum 1. Juli wird Katharina Biegi (29) ihr Amt antreten. Die studierte Politik- und Sozialwissenschaftlerin arbeitete bisher im Wahlkreisbüro Münster für den SPD-Bundestagsabgeordneten Christoph Strässer. Sie wird – wie schon Nolte – sowohl die Geschäftsführung für die SPD im Kreis Steinfurt als auch für den SPD-Unterbezirk Münster übernehmen.
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