Nach Beginn der PEGIDA Demonstrationen im Jahr 2015 startete der bekannte Fotograf Hermann Willers aus Rheine das parteiübergreifende Projekt „Vielfalt ist unser Alltag“. Er wollte angesichts der immer stärker werdenden Fremdenfeindlichkeit zunächst den Menschen in seiner Heimatstadt Gelegenheit geben, für Toleranz, Respekt und Vielfalt öffentlich Gesicht zu zeigen. Unter dem Motto „Grabe, wo du stehst“ bot er vielen Menschen die Gelegenheit, sich zu dem Thema zu äußern. Zu den Texten entstanden viele Fotos.
Das Projekt wurde auch außerhalb von Rheine fortgeführt.
Auf Einladung der SPD AG 60plus Unterbezirk Steinfurt hatten am vergangenen Montag zahlreiche Interessenten die Gelegenheit, selbst Gesicht zu zeigen, die Stimme zu erheben und somit Teil des Projektes zu werden. Auch die SPD Bundestagsabgeordnete, Ingrid Arndt-Brauer, zwei Vertreter des befreundeten AG 60plus Kreises aus dem Osnabrücker Land und die SPD-Ortsvereinsvorsitzende aus Rheine, Bettina Völkening, ließen es sich nehmen, an dem Projekt teilzunehmen.
Der anwesende Vorsitzende des Ausschusses für gesellschaftliche Verantwortung des Kirchenkreises Tecklenburg, Pfarrer Dr. Reinhold Hemker, berichtete in dem Zusammenhang von den vielfältigen Bemühungen derjenigen, die sich als Helferinnen und Helfer in den zahlreichen Gruppen der Arbeit für und mit Flüchtlingen engagieren. Dort werde das, was Hermann Willers dokumentiert, praktisch in die Tat umgesetzt.
Bewerbung um Wilhelm-Dröscher-Preis 2017
Hermann Willers und der Vorsitzende der AG 60plus, Horst-Dieter Knüppels, berichteten, dass das Projekt nun auch auf dem SPD-Parteitag vom 7. bis 9. Dezember 2017 in Berlin vorgestellt wird. Gemeinsam mit den Arbeitsgemeinschaften 60plus der SPD im Kreis Steinfurt und Landkreis Osnabrück hat sich Hermann Willers mit dem Projekt um den Wilhelm-Dröscher-Preis 2017 beworben. Mit diesem Preis werden auf den SPD-Parteitagen alle zwei Jahre Projekte ausgezeichnet, die sich durch besonderes bürgerschaftliches Engagement auszeichnen.
Das für die Preisvergabe zuständige Kuratorium hat die Arbeit von Hermann Willers bei der Vorauswahl berücksichtigt und somit den Weg für die Bewerbung freigemacht. Die Preisvergabe erfolgt am Ende des Parteitages.
Die bisher gesammelten Fotografien und Texte werden auch auf dem Parteitag in Form einer Slide Show gezeigt. Das Projekt wird während der Ausstellung vor Ort in Berlin weitergeführt und zeitnah in die Show eingefügt.
Gemeinsam ein Zeichen setzen
Der Vorsitzende der AG 60plus im Kreis Steinfurt, Horst-Dieter Knüppels, ist sich sicher, dass mit dieser „Aktion gegen Fremdenhass, Rassismus und Rechtsradikalisierung“ ein positives Zeichen für mehr Menschlichkeit gesetzt wird. Gemeinsam müsse man parteiübergreifend für Toleranz, Respekt und Vielfalt demonstrieren.