Seit Februar ist Prof. Dr. Rainer Schwarz neuer Geschäftsführer des Flughafens Münster-Osnabrück (FMO). Als Nachfolger von Prof. Gerd Stöwer leitet der 60-Jährige die Geschicke des Regionalflughafens. Für die SPD-Kreistagsfraktion Grund genug, sich einmal über die aktuellen Entwicklungen zu informieren.
„Negativtrend gestoppt“
Die können sich sehen lassen. Die Low-Cost-Airline Eurowings sei seit 2017 neu am FMO, Germania habe einen zweiten Flieger stationiert. Die Drehkreuzverbindungen – bisher viermal täglich nach Frankfurt, fünfmal nach München – würden aufgewertet. Neue Destinationen wie Thessaloniki oder Bodrum stünden 2018 auf dem Plan, bestehende Destinationen wie Antalya würden häufiger angeflogen. „Alles in allem erwarten wir für dieses Jahr ein Passagierzahlenwachstum von ca. 20 %“, so Prof. Schwarz. Und weiter: „Ab 2020 wollen wir im operativen Geschäft wieder schwarze Zahlen schreiben. Das ist noch nicht die Trendwende, aber der Negativtrend der letzten Jahre ist ein Stück weit gestoppt.“
Gleichzeitig drückt der Geschäftsführer auf die Euphorie-Bremse. Regionalflughäfen seien immer ein volatiles Geschäft. „Wenn uns eine große Airline wegbricht, kann auch der FMO das nicht problemlos kompensieren“, verweist Schwarz auf die Großwetterlage im Flughafengeschäft. Schwarz wolle hier keine Luftschlösser bauen, sondern mit Realismus das Beste für den FMO rausholen.
Vorhaben „Startbahnverlängerung“ endlich beerdigt
Froh zeigt sich die SPD-Kreistagsfraktion darüber, dass die Gesellschafter das Thema Startbahnverlängerung endlich beerdigt haben. „Diese Scheindiskussion hat uns in den letzten Jahren gelähmt. Jeder wusste, dass die Passagierzahlen eine Startbahnverlängerung überhaupt nicht rechtfertigen. Wir sind froh, dass sich unsere Position letztlich durchgesetzt hat. So können wir uns jetzt auf die realen Herausforderungen für den FMO konzentrieren“, freut sich SPD-Fraktionschef Jürgen Coße. Auf Nachfrage bestätigte Prof. Schwarz, dass das vorläufige Ende der Startbahnverlängerung keinerlei Auswirkungen auf die Liquiditätslage des Flughafens und damit auf das Entschuldungskonzept habe.
„Auf dem richtigen Weg“
„Langfristig muss das Ziel sein, dass der FMO sich weitgehend selbst tragen kann“, so Coße. „Zurzeit sind wir da mit Prof. Schwarz offenbar auf dem richtigen Weg, man sieht Licht am Ende des Tunnels“, so das Fazit der Sozialdemokraten.