SPD-Kreistagsfraktion besucht Grüterschule in Mettingen.
Mitte der Woche besuchte der Arbeitskreis „Schule, Kultur und Sport“ der SPD-Kreistagsfraktion den Standort Mettingen der Grüterschule in Trägerschaft des Kreises Steinfurt. Die Grüterschule (mit den Standorten Rheine und Mettingen) ist die einzige Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen im Kreis. Am Standort Mettingen (früher Barbaraschule) werden zurzeit. 120 Schülerinnen und Schüler von 15 Lehrkräften unterrichtet.
Eine spezifische Bedeutung gewinnt diese Förderschule dadurch, dass über 30 Kinder und Jugendliche aus 25 Wohngruppen in und um Mettingen aufgenommen wurden. Darüber informierten die Schulleiterin Sabine Schillack und ihre für Mettingen zuständige Kollegin Frau Hammer.
Die SPD-Mitglieder des Schulausschusses konnten bei ihrem Rundgang durch das Gebäude auch einen Blick in die im Bau befindliche großräumige Mensa werfen, die einen qualitativ guten Ganztag mit einem gemeinsamen Mittagessen ermöglichen wird.
Im Gespräch mit der Schulleitung betonte der SPD-Fraktionsvorsitzende Jürgen Coße den Vorteil des Kreises Steinfurt, schon im Jahre 2016 die Förderschulen im Kreis neu geordnet zu haben; sowohl im Interesse der Unterstützung der betroffenen Schüler, als auch in Bezug auf die Wünsche der Eltern, zumindest kreisweit alle Förderformen anzubieten. Daher sei es auch weiterhin dringend notwendig, die Qualität der Regelschulen des gemeinsamen Lernens personell wie auch in der Sachausstattung zu verbessern, betonte Gisela Lang, Kreistagsmitglied aus Ibbenbüren.
Info zur Entwicklung der Förderschulen/Inklusion :
1. Bildungsbericht: Bildung in Deutschland 2016
- Die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit sonderpädagogischer Förderung hat – trotz insgesamt sinkender Schülerzahlen – weiter zugenommen.
- Der Großteil dieser Kinder und Jugendlichen wird in Förderschulen unterrichtet, teilweise bereits zu Beginn ihrer Schulzeit, wie die weitgehend stabilen Einschulungszahlen an Förderschulen zeigen.
- Gleichzeitig werden aber auch immer mehr Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf an sonstigen allgemeinen Schulen inklusiv beschult: In allen Ländern hat sich dieser Anteil in den letzten 2 Jahren weiter erhöht – insbesondere in Bremen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.
- Überwiegend werden Jugendliche mit Förderschwerpunkt Lernen (44 %) und emotionale und soziale Entwicklung (25 %) zusammen mit Schülerinnen und Schülern ohne Förderbedarf unterrichtet.
- Ein Blick auf die Schularten zeigt, dass das gemeinsame Lernen mit Anteilen von 3 bis 4 % an Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf vornehmlich in Hauptschulen, Schulen mit mehreren Bildungsgängen und Integrierten Gesamtschulen stattfindet.
- Insgesamt besucht inzwischen ein gutes Drittel aller Lernenden mit Förderbedarf keine Förderschule. In den meisten Ländern geht die zunehmende gemeinsame Beschulung von Kindern mit und ohne Förderbedarf auch allmählich mit einer Verringerung des Förderschulbesuchs einher. Lediglich in Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz steigen sowohl die Schüleranteile in Förderschulen als auch im gemeinsamen Lernen weiter an. (Statistik, Kultusministerkonferenz)
Info Schwerpunkt Lernen:
Die Sonderpädagogische Förderung mit dem Schwerpunkt Lernen soll die Schülerinnen und Schüler mit Lernbeeinträchtigungen darauf vorbereiten, erfolgreich und weitgehend selbständig ihr Leben in Familie und Freizeit, in Gesellschaft und Staat, in Berufs- und Arbeitswelt, in Natur und Umwelt zu bewältigen. (…)
Bei Schülerinnen und Schülern mit Beeinträchtigungen des Lernens ist die Beziehung zwischen Individuum und Umwelt dauerhaft bzw. zeitweilig so erschwert, dass sie die Ziele und Inhalte der Lehrpläne der allgemeinen Schule nicht oder nur ansatzweise erreichen können. Diesen Kindern und Jugendlichen und ihren Eltern muss Hilfe durch Angebote im Förderschwerpunkt Lernen zuteil werden.
Sonderpädagogische Förderung im Bereich des Förderschwerpunkts Lernen orientiert sich grundsätzlich an den Bildungs- und Erziehungszielen der allgemeinen Schule und erfüllt Bildungsaufgaben, die sich aus der Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler mit Beeinträchtigungen des Lernens ergeben. Sie fördert durch geeignete und strukturierte Lernsituationen vor allem Denkprozesse, sprachliches Handeln, den Erwerb von altersentsprechendem Wissen, emotionale und soziale Stabilität sowie Handlungskompetenz.
Sonderpädagogische Förderung unterstützt und begleitet die Schülerinnen und Schüler durch möglichst frühzeitig einsetzende Hilfen. (…)
Sonderpädagogische Förderung hilft den Schülerinnen und Schülern und ihren Eltern durch Beratung, Begleitung und Anleitung bei der alltäglichen Lebensgestaltung, der Berufsorientierung und der Berufsfindung. Sie ist bestrebt, Interesse zu wecken, individuelle Lernwege zu erschließen und Aneignungsweisen von Bildungsinhalten aufzubauen. Über die Vermittlung von Lernerfolgen werden Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl von Kindern und Jugendlichen mit Lernbeeinträchtigungen gestärkt.
Sonderpädagogische Förderung im Bereich des Förderschwerpunkts Lernen hat darüber hinaus die Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern eine sachliche und realistische Einschätzung ihrer individuellen Stärken und Schwächen, ihrer Wünsche und Vorstellungen zu ermöglichen.
(Ziele und Aufgaben des Förderschwerpunktes Lernen, Kultusministerkonferenz)