Mehr Frauen in Führungspositionen – Mehr Nachwuchskräfte!

Dicke Bretter bohrt die SPD-Kreistagsfraktion zurzeit im Bereich Personal. Gleich zweifach sieht man Verbesserungspotenzial bei der Kreisverwaltung.

Mehr Frauen in Führungspositionen!

„Der Anteil von Frauen in Führungspositionen liegt in der Kreisverwaltung bei gerade einmal 17 %, die Tendenz ist sogar sinkend“, stellt Peter Middendorf, stv. Fraktionsvorsitzender, fest. Und das obwohl fast 60 % aller Mitarbeiter weiblich seien. Viel werde über Gleichstellung geredet. Absichtserklärungen gebe es genug. Nun müsse die Verwaltung, insbesondere hinsichtlich des selbst verordneten Zieles von 30 % Frauenanteil in Führungspositionen bis 2022, auch tätig werden.

Als konkrete Maßnahme fordert die Kreis-SPD daher, Führungspositionen nicht mehr nur – wie bisher üblich – intern auszuschreiben, sondern künftig auch der Öffentlichkeit die Gelegenheit zur Bewerbung zu verschaffen. „Jedenfalls bis Frauen und Männer in Führungspositionen gleichmäßig repräsentiert sind“, erläutert Middendorf. Die SPD erhofft sich, dass die Verwaltung hierdurch gezwungen wird, Absichtserklärungen endlich in die Tat umzusetzen. „Wenn sogar die CDU-Vorsitzende Angela Merkel in diesen Tagen die Frauenförderung für ihre Partei als ‚Existenzfrage‘ bezeichnet, sehen wir die Kreisverwaltung in ähnlicher Verantwortung“, so die Sozialdemokraten weiter.

Mehr Nachwuchskräfte!

Auch im Bereich der Ausbildung von Nachwuchskräften will die SPD ansetzen. „Viele Städte und Gemeinden kämpfen um qualifizierten Nachwuchs in ihren Verwaltungen. Gleichzeitig sind vor allem die kleineren Kommunen nicht in der Lage im großen Stil auszubilden“, erklärt Middendorf. Gerade in den technischen Berufen fehle es an Personal.

Der Kreis Steinfurt werde über die Kreisumlage von allen 24 Städten und Gemeinden finanziert. „Da können wir erwarten, dass der Landrat seine Ausgleichsfunktion erfüllt.“ Das sei schließlich die Daseinsberechtigung von Kreisverwaltungen. Konkret fordert die SPD, dass der Kreis Steinfurt künftig über den eigenen Bedarf hinaus ausbildet. Über entsprechende Vereinbarungen mit den Städten und Gemeinden soll sichergestellt werden, dass die Absolventen bedarfsgerecht übernommen werden.

„So gewinnen die Städte und Gemeinden dringend benötigte Nachwuchskräfte – und der Kreis übernimmt eine wichtige und nachhaltige Leistung, die die Gemeinden nicht aus eigener Kraft erfüllen können“, zeigen sich die Sozialdemokraten von ihrem Vorschlag überzeugt.

Beide Anträge stehen zur Beratung an. Die SPD-Kreistagsfraktion hofft auf eine Mehrheit im Sinne zukunftsorientierter Personalentwicklung.