Jeder kennt es, jeder hat es bereits erlebt. Beim Surfen im Zug von Lengerich nach Münster besteht keine Verbindung mehr. Das dienstliche Telefonat im Auto wird plötzlich unterbrochen, der Gesprächspartner ist nicht zu verstehen. Die Rede ist von sog. Mobilfunklöchern.
Die Sozialdemokraten im Kreis Steinfurt stört das. „Für uns ist die flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet und Mobilfunk eine zentrale Aufgabe, um in der Digitalisierung mitzuhalten. Nur so sind wir fit für die Zukunft“, macht SPD-Vorsitzender Jürgen Coße deutlich. Und kritisiert: „Trotzdem erleben wir jeden Tag persönlich, dass es im Kreis Steinfurt Mängel gibt. Auch Bürgerinnen und Bürger bestätigen uns diesen Eindruck immer wieder. Maßnahmen zur Abstellung dieses Zustandes können wir nicht erkennen.“
Der gefühlte Mangel wird von den Netzbetreibern ziemlich akribisch erfasst. Geradezu penibel vermessen die sog. Netzausbaukarten jeden Quadratmeter in Deutschland und geben Auskunft über den Stand des Empfangs von mobilem Internet und Anrufsignal. – auch im Kreis Steinfurt. Ergebnis: weite Gebiete empfangen 4G/LTE, den aktuellen Standard, nicht. Selbst 3G/UMTS ist in ländlicheren Gebieten, etwa im Bereich Neuenkirchen/Wettringen oder im Tecklenburger Land, nicht zu empfangen.
„Nicht zukunftsgerecht“, finden die Sozialdemokraten. Sie wollen daher von der Kreisverwaltung Informationen, wie man das Problem beheben kann. „In einem ersten Schritt wollen wir wissen, welche Handlungsmöglichkeiten wir überhaupt haben. Wenn es welche gibt, müssen diese natürlich sofort ergriffen werden. Andernfalls müssen wir gemeinsam dort Druck ausüben, wo etwas getan werden kann“, erläutert die SPD ihre Anfrage an den Landrat.
„Wir wollen das Thema jetzt auf die Agenda setzen, damit wir künftig die digitale Infrastruktur haben, die wir verdienen“, zeigen sich die Sozialdemokraten kämpferisch. Das Ziel: den Kreis Steinfurt fit für die Zukunft machen.