„Integration ernstnehmen“ / SPD will Flüchtlinge bei Ausbildung unterstützen 

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Die Sozialdemokraten im Kreis Steinfurt wollen, dass Flüchtlinge, die sich in Ausbildung befinden, künftig unabhängig von ihrer Bleibeperspektive Unterstützung erhalten. Einen entsprechenden Antrag haben sie in den Kreistag eingebracht.

 

Die sogenannten „ausbildungsbegleitenden Hilfen“ sollen etwa Sprach- und Bildungshindernisse überwinden oder besonderen pädagogischen Bedarf abdecken. Bislang erhalten Flüchtlinge, die eine Ausbildung machen, die Unterstützungsleistung nur bei guter Bleibeperspektive. „Wir wollen Schluss mit diesem Schubladendenken machen. Ein Flüchtling, der eine Berufsausbildung macht, ist ohnehin für mindestens fünf Jahre hier geduldet. Auch danach gibt es meilenweite Unterschiede zwischen der rechtlichen Bleibeperspektive und der Frage, ob jemand tatsächlich abgeschoben wird oder nicht. Es ist gut möglich, dass er trotz schlechter Bleibeperspektive viele Jahre hier lebt, arbeiten und sich integrieren will“, begründet Veronika Nolte, SPD-Kreistagsabgeordnete, den Vorstoß ihrer Fraktion.

 

„Wer Integration ernst nimmt, muss bei den jungen Menschen anfangen, die sich qualifizieren und hier arbeiten wollen“, findet Nolte. Im schlechtesten Fall habe man diesen Kenntnisse mitgegeben, die sie in ihr Heimatland mitnehmen können. Jedenfalls vermeide man aber die Gefahr, dass junge Flüchtlinge jahrelang bei uns leben, ohne, dass wir ihnen die für den Arbeitsmarkt erforderlichen Grundkenntnisse vermitteln.

 

„Die CDU hat sich auf Bundesebene gegen diesen Schritt gewehrt, der von den Fachleuten einhellig als notwendig angesehen wird. Wir hoffen, dass Integration hier im Kreis Steinfurt ernster genommen wird“, werben die Sozialdemokraten abschließend um Zustimmung für ihre Initiative.