Steinfurt. 19 Mitglieder der AWO Steinfurt machten jetzt die Bundeshauptstadt unsicher. Nicht zum ersten Mal hatte die SPD-Bundestagsabgeordnete Ingrid Arndt-Brauer AWO-Mitglieder nach Berlin eingeladen und die folgten der Einladung wie immer gerne, denn ein spannendes Programm erwartete die Seniorinnen und Senioren.
Da Arndt-Brauer bereits seit 1999 dem Finanzausschuss des Deutschen Bundestages angehört, war ein Besuch im Finanzministerium im Detlev-Rohwedder-Haus obligatorisch. Das Gebäude wurde 1935 zur Zeit des Nationalsozialismus als Sitz des Reichsluftfahrtministeriums errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es in der DDR als Haus der Ministerien in Gebrauch. In den 1990er Jahren war es der Sitz der Zentrale der Treuhandanstalt, seit 1999 ist es Sitz des Bundesministeriums der Finanzen. Seit 1992 trägt das Gebäude den heutigen Namen nach Detlev Karsten Rohwedder, dem zweiten Präsidenten der Treuhandanstalt. Neben den geschichtlichen Aspekten erfuhren die Steinfurter auch viel über die Aufgaben des Ministeriums und über Finanzminister Olaf Scholz (SPD). Abschließend freuten sich die Gäste über Sonderbriefmarken, die sie dort nach einem Gespräch mit einem Fachreferenten für Finanzen als Geschenk überreicht bekamen.
Auch ein Abstecher ins Willy-Brandt-Haus, der SPD-Parteizentrale stand auf der Agenda. Neben der Geschichte des Gebäudes, diskutierte die AWO mit einem Referenten ausgiebig sozialdemokratische Themen. Eine Stadtrundfahrt an markanten Punkten vorbei bis hin zu den bekannten Kiezen, wie Friedrichshain, Kreuzberg und Prenzlauer Berg, führte die Reisenden auch ein Ausflug zu den beeindruckenden Ruinen der polnischen Bastion Küstrin an der Oder, wo schon Friedrich II eine Gefängnisstrafe absaß. Unter fachlicher Führung erfuhren die Steinfurter viel über die Geschichte der Bastion, die sich über die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts bis Ende März 1945 zieht und bei den damaligen Kampfhandlungen komplett zerstört wurde. Nach Kriegsende wurden die ohnehin beschädigten Festungsbauwerke durch Sprengungen und Abbrucharbeiten zur Materialgewinnung weiter zerstört. Seit den 1990er Jahren erfolgt eine Restaurierung der Festungsanlagen in der Altstadt und des Fort Gorgast, während die anderen Außenwerke infolge Leerstand verfallen.
Im Deutschen Bundestag, dem ehemaligem Reichstagsgebäude, hatten die Steinfurter die Möglichkeit an einer Plenarsitzung teilzunehmen und anschließend die Dachterrasse mit der Glaskuppel zu besichtigen. Bei einem persönlichen Treffen mit ihrer Abgeordneten Arndt-Brauer, tauschte man sich über die aktuellen politischen Themen aus. Für ein gemeinsames Foto hatten dann abschließend alle Zeit, bevor es mit den besten Wünschen von Arndt-Brauer wieder Richtung Steinfurt ging.