Seit Jahren setzen sich die Sozialdemokraten dafür ein, dass der Kreis Steinfurt selbst Wohnraum
schafft. Wie dringend der Bedarf ist, das hat die kürzlich veröffentlichte „Pestel-Studie“ nochmal eindrucksvoll
bestätigt. 4.000 Wohnungen fehlten bereits jetzt – Tendenz steigend. Jährlich müssten
2.400 neue Wohnungen entstehen. Zudem sei das existierende Wohnungsangebot nicht bedarfsgerecht.
Vielmehr brauche es vermehrt kleinere Wohnungen. Die Studie fordert wörtlich eine „progressive
Wohnungsbaupolitik“ und „weitsichtiges Handeln“.
Die SPD will den Stillstand in der Verwaltung und den anderen Fraktionen nun nicht länger hinnehmen.
„Wir müssen endlich vorankommen“, mahnt Matthias Himmelreich, Kreistagsabgeordneter aus Lienen
und Mitglied in der Fachkommission Wohnen. Der Landrat habe in Reaktion auf die Pestel-Studie selbst
gefordert, dass alle Akteure am Thema Wohnen arbeiten müssten. „Wir wollen ihn beim Wort nehmen“,
erklärt Himmelreich. Konkret will die SPD-Kreistagsfraktion eine Grundstücksoffensive starten.
Heißt: Der Kreis soll ab dem kommenden Jahr gezielt Grundstücke erwerben, die für die Bebauung mit
Wohnraum infrage kommen. Diese könnten die Grundlage für eine kreiseigene Wohnungsbaugenossenschaft
– eine Langzeitinitiative der Sozialdemokraten – sein. Als Investitionsvolumen schlägt die
SPD einen Betrag von zunächst fünf Mio. Euro vor.
Dabei müsse klar sein: „Der Erwerb von Grundstücken und die Schaffung von Wohnraum kann nur in
enger Kooperation mit den Städten und Gemeinden erfolgen. Wir wollen den Wohnungsbaugenossenschaften,
die es in den größeren Orten bereits gibt, ihre Arbeit nicht wegnehmen. Gerade kleineren
Gemeinden fällt es hingegen schwer, selbst tätig zu werden. Hier kann der Kreis unter die Arme greifen“,
erläutert Himmelreich. Die Investition in Wohnraum lohne sich nicht nur für die Bürgerinnen und
Bürger – sozial und wirtschaftlich. Auch sei sie gut angelegtes Geld, das so letztlich die Städte und
Gemeinden entlastet.
„Immer wieder rechnen Experten uns vor, dass bedarfsgerechter, bezahlbarer und barrierefreier
Wohnraum längst nicht nur in Münster und München, sondern auch im Kreis Steinfurt, fehlt. Hier müssen
wir endlich gegensteuern und unserer Verantwortung für die Bürgerinnen und Bürger gerecht werden“,
appelliert die SPD.