Kreis Steinfurt/Berlin. „Berlin ist eine Reise wert“ wird oft gesagt. So erlebten jetzt 50 Teilnehmer – überwiegend Frauen aus dem Kreis Steinfurt – auf Einladung der SPD-Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer ein informatives Programm. Der Gruppe bot sich ein unvergesslicher Blick hinter die Kulissen der Hauptstadt.
Direkt zu Beginn besuchte die Gruppe das Zentrum der Demokratie, den Deutschen Bundestag im Reichstagsgebäude. Neben einem Vortrag zu den Aufgaben des Bundestages trafen die Teilnehmer*innen auch auf einen anderen echten Münsterländer: Der Bundesadler im Reichstag wurde von einem mittelständischen Unternehmen aus Nordwalde nach Plänen des Architekten Sir Norman Foster hergestellt. Sehr interessiert zeigten sich die Teilnehmer*innen auch im folgenden Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer.
Ein sehr interessanter Programmpunkt war auch der Besuch des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS). Das Ministerium von Arbeits- und Sozialminister Hubertus Heil (SPD) ist mit 150,2 Milliarden Euro mit dem größten Einzelplan des Bundeshaushaltes ausgestattet. Dies zeigt den Stellenwert, den der Schutz vor sozialen Schicksalsschlägen und die Förderung eines guten Arbeitsmarktes in Deutschland haben.
Am folgenden Tag erlebten die Teilnehmerinnen eine Führung und eine Diskussion im Willy-Brandt-Haus (WBH). Mit 156 Jahren ist die SPD die älteste demokratische Partei in Deutschland. Seit 1993 mit der Parteizentrale im wiedervereinigten Berlin.
Großen Raum nahm auch die Erinnerung an die letzte Diktatur auf deutschem Boden – die DDR – ein. 2020 jährt sich die Wiedervereinigung zum 30. Mal. Dabei konnten die Teilnehmer*innen der Fahrt auch einen Blick hinter die damals sehr verschlossenen Türen der Staatssicherheit werfen. Dort konnten die seit der Wiedervereinigung nicht veränderten Räume besichtigt werden. Die Stasi durchdrang den Alltag der Menschen in der DDR. Jeder 60. Bürger der DDR war fester oder inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit. Noch heute gehen 4000 Anträge auf Akteneinsicht pro Monat beim Beauftragten für die Unterlagen der Stasi ein.
Der Alltag jenseits der Stasi konnte in der Ausstellung in der Kulturbrauerei besichtigt werden. Dort wurde eindrucksvoll gezeigt, wie die Bürger*innen der DDR mit Mangel und Grenzen umgingen und wo sie sich trotz der Einschränkungen ihre Freiheiten schufen.