„Drehkreuz für Tierrechtsverletzungen“ – SPD kritisiert Rolle der Kreisverwaltung bei Tierexporten

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Informationen zum Corona Virus Bild: Kreis Steinfurt

Schockiert zeigt sich die SPD über die jüngsten Enthüllungen über Tiertransporte in Drittländer. Sie will in einer aktuellen Anfrage nun Licht ins Dunkel bringen und die Mitverantwortung des Kreises Steinfurt klären.

Der Hintergrund: Eine Reportage des ARD enthüllte einen erschreckenden Umgang mit Rindern und Kühen: Zahllose Tiere werden jedes Jahr ins Ausland exportiert – angeblich zu Zuchtzwecken. Doch die Reportage deckte Schlachtungen mit grausamsten Methoden und völlig unwürdige Transportpraktiken auf. Zu den Zielen gehören Staaten wie der Libanon, Marokko, der Irak und Russland. Die Tiere werden bei größter Hitze und extremster Kälte transportiert, eingepfercht und ohne hinreichende Versorgung. Dann werden sie auf lokalen Märkten gehandelt und mit Methoden geschlachtet, die nirgends in der EU zulässig wären.

Matthias Himmelreich, Landratskandidat der SPD, kritisiert: „Viele Bundesländer, etwa Niedersachsen, Bayern und Hessen, haben Tierexporte in Drittländer aus guten Gründen verboten. Die Standards, die angeblich gelten sollen, können ersichtlich gar nicht kontrolliert werden. Der Kreis Steinfurt betätigt sich als einer von wenigen Kreisen in Deutschland als Drehkreuz für Tierrechtsverletzungen. Es kann nicht sein, dass die Kreisverwaltung ermöglicht, Regelungen in anderen Bundesländern zu umgehen.“

Die SPD will daher für Aufklärung sorgen. Sie will in einer Anfrage minutiöse Angaben zur Genehmigungspraxis des Kreises. Wie viele Genehmigungen für welche Länder wurden wann erteilt? Wie viele Transporte stammen aus Bundesländern, in denen Exporte in Drittländer verboten sind? Wie wird die Einhaltung der Auflagen kontrolliert? Wie kann es sein, dass ein vorgeblich zur Zucht exportiertes Rind ohne Umwege in einem marokkanischen Schlachthof landet?

„Wir wollen dafür sorgen, dass Tiere würdig behandelt und Exporte auf ein vernünftiges und verantwortbares Maß begrenzt werden“, erklärt Himmelreich für die SPD.

20_07_25_Anfrage_Tiertransporte