Tausche rote Masken gegen Fahrradständer

Zwei Sozialarbeiterinnen und eine Erzieherin kümmern sich um die 8 Frauen und 11 Kinder. Zwei
Toiletten und zwei Küchen gibt es in dem Haus. Eigentlich entspricht es längst nicht mehr den
heutigen Standards und Bedürfnissen. Besonders nicht in Corona-Zeiten, in denen alle Abstand
halten sollen.
Bei einem Informationsgespräch im Frauenhaus konnten sich die Gäste von der SPD überzeugen,
dass Handlungsbedarf besteht. Internet? Fehlanzeige. WLAN funktioniert nur mäßig. Das ist
besonders für die Jugendlichen ein Problem. Auch die Wohnungssuche, die für die Frauen ohnehin
schwierig ist, geht heute kaum noch ohne Internet. Sabine Fischediek, die als Sozialarbeiterin
inzwischen 36 Jahre Frauenhauserfahrung hat, berichtet konzentriert und kompetent über die
Probleme, mit denen sich die traumatisierten Frauen, aber auch die Hauptamtlichen täglich
herumschlagen müssen. Der Tagessatz von 20,41 € pro Person (bei zwei Kindern sind das 61,23 €)
kann von den meisten Frauen kaum aufgebracht werden. Sie sind auf Unterstützung angewiesen. Die
gibt es von der Agentur für Arbeit auf Antrag. Auch dafür finden die Frauen Unterstützung im
Frauenhaus. Vom ersten Tag an sind emotionale und finanzielle Hilfe besonders wichtig. Angst
begleitet die Frauen und Kinder und das Bedürfnis, zur Ruhe zu kommen und sicher zu sein. Im
Schnitt 100 Frauen und weitere 100 Kinder pro Jahr finden Zuflucht vor Partnergewalt im Frauenhaus
Rheine. „Eine ganz wichtige Einrichtung“ befindet auch SPD-Landratskandidat Matthias Himmelreich,
der an dem Nachmittag eine Spende übergeben kann. Bei einer Sammelaktion für selbstgenähte rote
Gesichtsmasken sind 860 Euro zusammengekommen. „Matthias hat mich auf die Idee gebracht, für
jede Maske eine freiwillige Spende einzusammeln“, erklärt Gundula Grommé, die zusammen mit
ihrer Mutter den Mund-Nasen-Schutz genäht hat. „Wir werden sicher eine gute Verwendung für die
Spende finden. Vielleicht einen Fahrradständer“, sagt Sabine Fischediek zum Abschied.
Foto Bildunterschrift:
SPD-Landratskandidat Mathias Himmelreich und KollegInnen aus seinem Team trafen sich zu einem
Informationsgespräch mit der Leiterin des Frauenhauses. Es konnte eine Spende von 860 Euro
übergeben werden.