Die Corona Pandemie lässt aufgrund der guten Gesamtsituation wieder persönliche Kontakte zu. Ihren ersten Besuch in Präsenz machte die SPD-Bundestagskandidatin Sarah Lahrkamp beim Jugendmigrationsdienst in Steinfurt. Dort traf sie die beiden Mitarbeiterinnen Barbara Schonschor und Valentina Stelmach sowie die pädagogische Leitung Brigitte Lysk, um sich eingehend über die Arbeit und Angebote des Jugendmigrationsdienstes zu informieren. Auch der Jugendmigrationsdienst zeigte sich sehr froh darüber, endlich wieder persönlich mit Politikerinnen und Politikern über ihre Arbeit sprechen zu können. Sie berichteten, dass der Jugendmigrationsdienst im Kreis Steinfurt 404 junge Menschen im Alter von 12- 27 Jahren aus 50 Ländern betreut. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit dreht sich um die Themen schulische Bildung, Ausbildung und Arbeit. „Durch die Coronapandemie ist es noch schwieriger geworden Praktikums- oder Ausbildungsplätze für die jungen Menschen zu finden“, so Barbara Schonschor vom Jugendmigrationsdienst. „Erschwerend kommt hinzu, dass die Anerkennung von vorhandenen Berufs-, Studien- oder Schulabschlüssen große bürokratische Hürden mit sich bringt. Da wünschen wir uns Änderungen“, erklärt Barbara Schonschor.
Auch das Thema Familienzusammenführung beschäftigt den Jugendmigrationsdienst intensiv. In Zeiten der Pandemie ist es fast unmöglich, Familienmitglieder wieder miteinander zu vereinen. „Das belastet die jungen Menschen so sehr, dass sie nicht immer den Kopf dafür frei haben, um zu lernen und an ihrer schulischen und beruflichen Entwicklung arbeiten zu können“, erzählt Valentina Stelmach.
An dem Gespräch nahmen auch die beiden jungen Frauen Jihan Zandinan aus dem Irak und Marceline Mbong Samba aus Kamerun teil. Jihan Zandinan berichtete darüber, wie schwierig für sie die Zeit des Homeschoolings war und über die lange Suche nach einer geeigneten Wohnung ihrer Familie mit insgesamt vier Kindern. „Für große Familien gibt es praktisch überhaupt keinen geeigneten Wohnraum“, erzählt Jihan Zandinan. Marceline Mbong Samba berichtete darüber, wie schwierig es für sie und ihre Familie war und ist, den deutschen Pass für sich und ihre Tochter und die Aufenthaltserlaubnis für ihren Lebensgefährten und Vater des Kindes zu bekommen und über die komplizierten bürokratischen Verfahren, die viel Geduld und Durchhaltevermögen erfordern.
„Besonders diese persönlichen Lebensgeschichten zu hören, rührt mich sehr. Sie machen deutlich, dass die Angebote der Begleitung und Unterstützung der jungen Menschen durch den Jugendmigrationsdienstes ein wichtiger Beitrag zur Integration sind“, so Sarah Lahrkamp abschließend und verspricht, die vorgetragenen Anliegen mit nach Berlin zu nehmen, sollte sie in den Deutschen Bundestag gewählt werden.