Jürgen Coße mit dem SPD-Landesvorsitzenden Thomas Kutschaty im Freibad Laggenbeck
Nicht zum Schwimmen, aber zum Reden kam der SPD-Landesvorsitzende Thomas Kutschaty auf Einladung des Bundestagskandidaten Jürgen Coße und in Begleitung vom Landtagsabgeordneten Frank Sundermann und der Bundestagskandidatin aus dem Wahlkreis Steinfurt I / Borken I, Sarah Lahrkamp, in das Freibad in Laggenbeck. Von einem „Wow-Effekt“ sprach Kutschaty als er die idyllisch gelegene Anlage mit seinem schönen Park und dem 50-Meter-Becken betrat. Besonders beeindruckt zeigte er sich aber von dem vielen Engagement der Bürgerinnen und Bürger, mit der das Freibad betrieben, erhalten und gepflegt wird.
Das Freibad Laggenbeck war seit 1938 in städtischer Trägerschaft. In Zeiten angespannter öffentlicher Haushalte sollte es dann vor etwa 20 Jahren geschlossen werden. Daraufhin formierte sich ein von Bürgerinnen und Bürgern getragener Förderverein, der die Weiterführung des Bades ermöglichte. Zum Erhalt wurden jedoch massive Eigenleistungen notwendig. So sammelte der Förderverein über 200.000 Euro für die Sanierung des Nichtschwimmerbeckens im Jahr 2007. Vor acht Jahren gründete sich dann zusätzlich die Bürgerbadgesellschaft und übernahm die Trägerschaft des Freibades von der Stadt.
Mit einer Mitgliederzahl zwischen 1600 und 1700 ist der Förderverein ein wichtiger Ankerpunkt in der Finanzierung des Freibades. Hinzu kommt ein Betriebskostenzuschuss durch die Stadt Ibbenbüren. So kann sich die Bürgerbadgesellschaft auch eine hauptamtliche Stelle leisten. Ohne das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger für ihr Freibad würde es aber nicht funktionieren. Kutschaty und Coße zeigten sich beeindruckt von so viel Bürgerengagement.
Große Sorgen verbinden die Aktiven des Bürgerbades jedoch mit Corona. Durch die Beschränkungen sind die Besucherzahlen von 150.000 auf lediglich 20.000 gesunken. Corona und die einschränkenden Maßnahmen beschwerten der Bürgerbadgesellschaft GmbH einen Verlust von 20.000 bis 30.000 Euro, der durch den Förderverein ausgeglichen werden muss. Zudem kommt ein Mangel an Helfern beispielsweise bei der Schwimmaufsicht. Durch die Unsicherheit hätten sich u.a. Studierende anders orientiert und ständen weniger dem Freibad zur Verfügung, erklärte Bürgerbadgeschäftsführer Thomas Büchter. Auch auf die Schwimmfähigkeit insbesondere von Kindern haben geschlossene Bäder fatale Auswirkungen. „Durch fehlende Schwimmfähigkeit entsteht eine Gefahr für die Sicherheit von Kindern, die wir unbedingt durch politisches und gesellschaftliches Engagement wieder aufholen müssen“, machte Jürgen Coße deutlich.
Auch die Hilfekulisse mit öffentlichen Mitteln zeigt sich für das Bürgerbad als problematisch. „Das Bürgerbad galt dabei nicht als Sportstätte, sondern als Vergnügungspark“, machte Thomas Büchter klar. Auch wenn das Bürgerbad gerade durch das 50-Meter-Becken ein Anlaufpunkt auch für Leistungssportler sogar aus größeren Städten sei. Ohne einen Sportverein und ohne kommunale Trägerschaft sei der Zugriff auf Hilfsmittel aber ein gravierendes Problem. Frank Sundermann ist als Landtagsabgeordneter auch Anlaufstelle für die Fälle, bei denen es zu Problemen mit Coronahilfen gekommen ist. Er versprach das das Anliegen des Vereins mit nach Düsseldorf zu nehmen.