Anfang der 1990er Jahre kam die weltweite anthroposophische Bewegung Camphill auch im Münsterland an. Sie folgt den Zielen des Anthroposophen Rudolf Steiner und des Arztes und Heilpädagogen Karl König. Beide wollten Lebens- und Arbeitsformen so aufbauen, dass die Umgebung heilend auf Menschen mit besonderen Bedürfnissen wirken kann. Mit großem Engagement schufen die Familien der ersten Stunde die Camphill-Dorfgemeinschaft mit ihren Wohngruppen und Werkstätten in Burgsteinfurt. Kein einfacher Weg, aber ein durchaus erfolgreicher Weg, wie die BesucherInnen der SPD-Kreistagsfraktion bei einem Besuch der Camphill-Dorfgemeinschaft erfuhren. Heute, viele Jahre nach dem Ankauf von zwei Höfen in der Sellen und dem Kauf und Neubau weiterer Häuser, ist Camphill ein fester Bestandteil der Kreisstadt. Etwa 80 Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen leben und arbeiten am Standort Steintorfeldmark und Sellen 101. Die Produkte der Bäckerei, der Textilwerkstatt und aus der Landwirtschaft, die seit 2001 eine Demeter-Anerkennung hat, können an verschiedenen Orten gekauft werden, in Steinfurt vor allem auf dem Biohof Overesch. Es gibt außerdem eine Internetseite, über die viele Produkte bestellt werden können. „Camphill ist etwas Besonderes. Eine echte Lebens- und Arbeitsgemeinschaft für Menschen mit Behinderungen. Das spürt man überall, vor allem auf dem Hofgelände“, fasste Vorsitzender Jürgen Coße, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, die Eindrücke der BesucherInnen zusammen. Wie die Ideen Rudolf Steiners (1861-1925) die Kunst inspiriert haben, ist ab Ende September auch im HeinrichNeuyBauhausMuseum in Steinfurt zu sehen.
SPD besucht besondere Dorfgemeinschaft
