Fachkraft dringend gesucht!

Mit dem 2016 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend initiierten Programm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ sollen alle Kinder sollen von Anfang an von guten Bildungsangeboten profitieren. Das Ministerium fördert mit dem Programm alltagsintegrierte sprachliche Bildung als festen Bestandteil in der Kindertagesbetreuung. Dies ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Chancengleichheit.

Denn Sprache ist der Schlüssel: Durch sie erschließen wir uns die Welt, treten mit Menschen in Kontakt und eignen uns Wissen an. Studien haben gezeigt, dass sprachliche Kompetenzen einen erheblichen Einfluss auf den weiteren Bildungsweg und den Einstieg ins Erwerbsleben haben. Dies gilt besonders für Kinder aus bildungsbenachteiligten Familien und Familien mit Migrationshintergrund.

Im Rahmen des Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ können nun bundesweit 1.000 weitere zusätzliche Fachkräfte in Sprach-Kitas gefördert werden. Damit noch mehr Kinder von der alltagsintegrierten sprachlichen Bildungsarbeit in den Sprach-Kitas profitieren und die Folgen der Pandemie rasch überwunden werden können, stellt das Bundesministerium in den Jahren 2021 und 2022 weitere 100 Mio. Euro zur Verfügung.

Die Kita St. Johannes in Steinfurt hatte das Ministerium mit seiner Bewerbung überzeugt und profitiert nun mit rund 35.000 Euro von dem Programm. Diese frohe Botschaft überbrachte jetzt die SPD-Bundestagsabgeordnete Ingrid Arndt-Brauer (re.) bei einem Besuch in der Kita. Gemeinsam mit der Bundestagskandidatin Sarah Lahrkamp (2.v.li.) und SPD-Kreistagsmitglied Michael Hardebusch (li.) informierten sich die Abgeordnete über die Umsetzung des Programm bei der Kita-Leiterin Annika Robert (2.v.re.), die sich sehr erfreut zeigte.

Die St. Johannes-Kita hat einen hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund und aus sozial benachteiligten Familien. Der Fokus auf Sprachförderung fehle aber derzeit noch, so Robert. Die Fachstelle, die man nun mit der Förderung einrichten könne, sei somit optimal, so die Leiterin weiter. Die Arbeit der fachspezifischen Kraft werde gruppenübergreifen stattfinden, erläuterte Robert den Gästen.

„Gerade in der coronabedingten Notbetreuung war es sehr schwierig, mit den Familien zu kommunizieren, weil einfach die Sprachbarriere zu hoch war. Mit kreativen Lösungen, wie z.B. entsprechend angefertigten Bildern, konnten wir den Familien vermitteln, wie der Kita-Betrieb unter den vorgeschriebenen Bedingungen lief“, beschrieb Annika Robert die ohnehin schon schwierigen Zeiten im Lockdown. Die nun zu schaffende Stelle einer Fachkraft sei unter solchen Voraussetzungen besonders gefragt. Eine Fachkraft mit 19,5 Wochenstunden ist allerdings noch nicht gefunden und wird dringend gesucht, so Robert und ruft Interessierte dazu auf, sich zu bewerben.

Man war sich einig, dass das Programm „Sprach-Kita“ toll sei. Einschränkend betonte Arndt-Brauer, dass sie allerdings auch das Land für die Aufgaben von Bildung in Kitas in der Pflicht sehe. „Es kann nicht nur Aufgabe des Bundes sein, Sprachförderung in Kitas zu finanzieren“, stellte die Bundespolitikerin klar. Sarah Lahrkamp, die als vierfache Mutter auch die Familienpolitik im Fokus hat, versprach, sich im Falle ihrer Wahl in den Bundestag auch für weitere Förderungen von Kinder und Jugendlichen einzusetzen.