Genau 13 Jahre ist es her. Fast könnte man meinen, die Politikerinnen und Politiker hätten das Jubiläum zum Anlass genommen, um sich über ein kontrovers diskutiertes Thema auszutauschen. Am 1. April 2009 hatte die Ibbenbürener Volkszeitung zum ersten Mal über ein touristisches Projekt berichtet, das bis heute viel diskutiert, aber noch nicht entschieden wurde. Im Gespräch mit den Kreispolitikerinnen und Kreispolitikern der SPD-Fraktion erklärte Hörstels Bürgermeister David Ostholthoff, alle Argumente für das sogenannte „Tor zum Teutoburger Wald“, eine 300 m lange Hängeseilbrücke, die Huckberg und Bergeshöveder Berg verbinden könnte, müssten sorgfältig abgewogen werden. Es gäbe Chancen, aber auch Risiken.
Pläne für das besondere Projekt gibt es inzwischen durchaus. Eine vom Kreis Steinfurt in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie liegt seit einigen Monaten vor. Diese wurde den Fachgremien bereits vorgestellt und dient als Grundlage für die politischen Diskussionen. Genauso unterschiedlich wie im politischen Raum wird das Vorhaben auch in der Bürgerschaft diskutiert. Das erfuhren die Vertreterinnen und Vertreter der SPD-Kreistagsfraktion, die nach Hörstel gekommen waren, um sich vor Ort ein Bild zu machen. In einem mehrstündigen Gespräch tauschten sie sich mit den heimischen Kolleginnen und Kollegen aus. Ein touristisches Highlight könne sie werden, die Brücke am Nassen Dreieck, die sich in unmittelbarer Nähe der Millionenbrücke zwischen Huckberg und Bergeshöveder Berg über den Mittellandkanal spannen soll. Auch die neue Brücke: ein Millionenprojekt, da sind sich die Politikerinnen und Politiker sicher. Im Ausschuss für Verkehr, Wirtschaft und Bauen des Kreises Steinfurt habe es Unmut über die Machbarkeitsstudie gegeben, berichtete Matthias Himmelreich. Im Fachausschuss sei das Thema zuvor nicht bekannt gewesen, die Beteiligung an dem Vorhaben erst sehr spät erfolgt. Bisher gäbe es nur eine Meinungsbildung, keine Entscheidung. An dem Nachmittag wollten sich auch die SPD-PolitikerInnen nicht auf eine Position festlegen. Fraktionsvorsitzender Peter Middendorf betonte, dass vor allem die Meinung der Menschen in Hörstel wichtig sei. Sie müssten entscheiden, ob sie sich ein touristisches Projekt dieser Größenordnung für Ihre Region vorstellen können. Naturschutzrechtliche und infrastrukturelle Fragen, z.B. nach geeigneten Parkmöglichkeiten müssten ebenso ernst genommen werden wie der Wunsch, die Gegend touristisch aufzuwerten und die Attraktivität, auch für die Menschen in der unmittelbaren Nachbarschaft, zu erhöhen. Einig waren sich alle Anwesenden, dass es am sinnvollsten wäre, ein Gesamtkonzept zu erstellen. Auch ohne eine Brücke sei die Region um das Nasse Dreieck attraktiv.