Der Arbeitskreis Umwelt der SPD-Kreistagsfraktion (das Foto zeigt die AK-Sprecherin Martina Kamphues aus Westerkappeln) hat einen Antrag zur kommunalen Wärmeplanung initiiert, der dem Landrat zur weiteren Bearbeitung zugesendet wurde. Darin heißt es:
„Die Verwaltung setzt die kommunale Wärmeplanung für den Kreis Steinfurt in enger Zusammenarbeit mit den 24 Städten und Gemeinden um, um bis 2040 klimaneutral im Wärme- und Kältebereich zu sein.
Zur Begründung:
Mehr als 50 % des Endenergieverbrauchs in Deutschland wird derzeit für die Wärme- und Kälteversorgung benötigt. Davon stammen lediglich ca. 15 % aus erneuerbaren Energiequellen. Die Transformation hin zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung ist deshalb eine zentrale Herausforderung der Energiewende im Kreis Steinfurt. Wir müssen und wollen bei der Dekarbonisierung des Wärmenetzes schneller vorankommen. Daneben können wir so die kreisweite Wertschöpfung und unsere mittelständischen Betriebe in der Region unterstützen.
Die kommunale Wärmeplanung dient dazu, für ganze Kommunen, Stadtteile und Quartiere aus einer übergeordneten Perspektive heraus die räumliche Planung für eine klimaneutrale Wärmeversorgung aufzustellen. Die Ergebnisse dieser strategischen Planung müssen dabei in die kommunalen Prozesse integriert werden, damit u.a. die notwendigen Flächen sichergestellt werden. Hierzu gehören Leitungstrassen, Flächen für saisonale Wärmespeicher, Heizzentralen, solarthermische Großanlagen oder die Erschließung von Umweltwärmequellen. Die kommunale Wärmeplanung stärkt damit insbesondere die raumplanerische Dimension der Wärmewende.
Die Wärmeplanung umfasst dabei mehrere Schritte:
1. Erfassung und Darstellung des Wärme- und Kältebedarfs und der bestehenden Wärmeversorgungsstrukturen.
2. Analyse der Energieeffizienzpotenziale und Ermittlung der Möglichkeiten zur stärkeren Nutzung lokal verfügbarer Potenziale von nicht vermeidbarer Abwärme und erneuerbarer Energien
3. Entwicklung eines Zielbildes für das Jahr 2040 und von Szenarien zur Zielerreichung; Verdeutlichung in räumlichen Plänen
4. Darstellung des Entwicklungspfades zur Zielerreichung und der erforderlichen Umsetzungsschritte inklusive der eventuellen Transformation bestehender Wärme-, Kälte-, Gas- und Stromnetze.
Die Wärmeplanung ist eine kommunale Aufgabe und unterstützt die kommunalen Entscheidungsprozesse, die notwendig sind, um die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung sicherzustellen. Zur Unterstützung der Kommunen hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Deutsche Energieagentur beauftragt, zum 01.01.2022 das Kompetenzzentrum Kommunale Wärmewende aufzubauen.
Wir sollten im Kreis Steinfurt schon jetzt die Weichen dafür stellen, um auf die Entwicklung auf Bundes- und Landesebene vorbereitet zu sein und möglichst schnell handeln zu können, fordert die Sprecherin des Arbeitskreises, Martina Kamphues (Foto).
SPD-Kreistagsfraktion fordert kommunale Wärmeplanung
