Corona und Inflation: Weniger Teilnehmer, weniger Ehrenamtliche Bundestagsabgeordneter Jürgen Coße besucht Pfadfinder

Jürgen Coße mit dem Vorsitzenden des Diözesanverbands Dirk Schmedding (links)

Münsterland. Gerade nach den Entbehrungen durch Corona sei es für Kinder und Jugendliche wichtig, wieder Erlebnisse zu haben und sich untereinander zu treffen. „Hier kommt auch auf die DPSG, die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg, eine wichtige Aufgabe zu“, sagt der Vorsitzende des Diözesanverbands Dirk Schmedding im Gespräch mit dem örtlichen Bundestagsabgeordneten Jürgen Coße (SPD), der die DPSG in Münster besucht hat. Neben den Sorgen und Belastungen durch Corona sei auch die starke Inflation ein drängendes Thema für die Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Die Folgen seien nicht nur weniger Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sondern auch das Problem, Ehrenamtliche als Teamer für die Gruppenleitungen und Organisation von Fahrten und Lagern zu gewinnen.

Schmedding: „Die steigende Inflation macht insbesondere den Gruppen vor Ort Sorgen. Abgesehen davon, dass die Elternhäuser weniger Geld für Freizeitaktivitäten zur Verfügung haben, steigen beispielsweise bei den Pfadfinderlagern auch die Kosten für Verpflegung. Die Mehrkosten sind spürbar.“ Die Jugendämter in den Kreisen und Kommunen im Münsterland hätten die Zuschüsse aber nicht in jedem Fall angepasst. Ohnehin würden die Förderungen pro Tag und Kind sehr unterschiedlich ausfallen und liegen zwischen 1,50 Euro und 7 Euro. „Gerade in der aktuellen Zeit wünsche ich mir, dass die Kommunen den Zuschuss erhöhen und damit Kinder und Jugendliche unterstützen“, so Coße. Dazu müssten aber auch die Kommunen selbst in ihren Aufgaben stärker durch Bund und Land unterstützt werden, ist für Coße klar.

Derzeit sind im Diözesanverband Münster der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg rund 9.500 Pfadfinderinnen und Pfadfinder organisiert. Pfadfindergruppen bieten Orientierung und Begegnung. Schmedding: „Aktuell sind die Anmeldungen für Pfadfinderlager jedoch noch unter Vor-Corona-Niveau. Auch nach Ehrenamtlichen suchen wir händeringend. Dabei ist Kinder- und Jugendarbeit so etwas wichtiges und tolles, sowohl für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, als auch für diejenigen, die sich ehrenamtlich bei uns engagieren.“

Darüber hinaus stelle sich der Diözesanverband Themen der politischen Bildung. Inklusion, Ökologie und internationale Gerechtigkeit seie immer wieder Querschnittsthemen sowohl für die Leiterebene als auch für die Diskussion mit den Jugendlichen. Aus dieser Erfahrung spricht sich Schmedding auch für die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre aus, und zwar bei allen Wahlen. Damit bekommt er Unterstützung durch den SPD-Bundestagsabgeordneten Coße: „Die Absenkung des Wahlalters ist auch Teil des Koalitionsvertrages. Um das Grundgesetz entsprechend zu ändern, brauchen wir allerdings eine Mehrheit im Bundestag.“