Prof. Dr. Schwarz wirkt konzentriert. Im Gespräch mit der SPD-Kreistagsfraktion berichtet der Geschäftsführer des Flughafens Münster-Osnabrück (FMO) zunächst über die Situation der Mitarbeitenden. Seit März arbeite das Team wieder auf dem Niveau der Vorjahre. Kündigungen habe es in der Coronazeit nicht gegeben, aber besondere Vertriebsvereinbarungen und Kurzarbeit, erklärt er rückblickend. Nachdem der Flughafen innerhalb von drei Tagen geschlossen werden musste, habe der Kreis Steinfurt sehr geholfen durch die schnelle Impfung aller Mitarbeitenden und die Einrichtung des Impfzentrums. Einige Kolleginnen und Kollegen hätten dort eine Zuverdienstmöglichkeit gehabt. Von den Problemen der vergangenen zwei Jahre ist an diesem Freitagnachmittag nichts zu spüren. 22 Destinationen in 8 Ländern würden inzwischen wieder angeflogen, berichtet Prof. Dr. Schwarz. Er sei optimistisch, erwarte 2022 bis zu 750.000 Fluggäste. Die Nachfrage sei gut. Zweimal täglich werde Frankfurt, dreimal München angeflogen und auch die Urlaubsregionen seien wieder attraktiv. Die Preiserhöhungen im Energiebereich bekäme auch der Flughafen Münster-Osnabrück zu spüren. Durch Einsparungen werde versucht, entgegenzusteuern, langfristige Verträge erleichterten die Planung. Er gehe davon aus, alle Verbindlichkeiten erfüllen und in naher Zukunft vorgesehene Maßnahmen durchführen zu können. Für die Erneuerung der Start- und Landebahn sei eine Schließung des Flughafens in der zweiten Novemberhälfte geplant „wenn das G7-Treffen in Münster vorbei ist“, so Schwarz. Bis zum Frühjahr 2023 müssten wichtige Um- und Neubaumaßnahmen durchgeführt werden. Die Erneuerung der Gepäckförderanlage stehe ebenso an wie der Bau eines Self-Check-In und eines Self-Baggage-Points. Auch der Duty-Free & Food-Bereich benötige eine Neugestaltung. Passagiere geben dem Flughafen schon heute gute Noten, wie eine Befragung des Fluggastrechteportals Airhelp zeige. Der FMO rangiere dort auf Platz 1, berichtet der Geschäftsführer stolz. Neben der Kundenzufriedenheit sei die Zukunft des Flughafens als GREEN AIRPORT der Geschäftsführung ein besonderes Anliegen, erklärt er den interessierten Zuhörerenden. Der FMO sei inzwischen Teil eines Innovationsverbundes mit sechs Partnern aus Wissenschaft, Forschung und der Luftfahrtbranche. Mit großem Engagement und Know-How werde auf das Ziel des emissionsfreien Fliegens hingearbeitet. Die Zukunftsfähigkeit spiele ja auch in dem Gutachten aus dem vergangenen Jahr eine große Rolle. Prof. Dr. Schwarz ließ keinen Zweifel daran, dass die Geschäftsführung die Einschätzung des Gutachters teilt, mit einer Schließung des FMO seien deutliche Nachteile für die Region verbunden, sie biete weder ökologische noch volkswirtschaftliche Vorteile. Die Vorschläge des Gutachters zum Transformationsprozess müssten intensiv geprüft werden, gibt er zu bedenken. Perspektivisch sehe er für den FMO durchaus eine stärkere landespolitische Bedeutung, so Prof. Dr. Schwarz abschließend auf Nachfrage aus der Runde. Die SPD-Kreistagsfraktion unterstütze das Infrastrukturprojekt FMO, unterstreicht Fraktionsvorsitzender Peter Middendorf am Ende des sehr interessanten Vortrags.
SPD-Kreistagsfraktion besucht FMO
