Ein wichtiger Baustein für die Energiewende findet sich in Ochtrup

Die Geschäftsführer Noel Theisen (l.), Erich Theisen (2.v.r.) und Micheal Tottmann (r.) führten die Bundestagsabgeordneten Sarah Lahrkamp durch ihr Unternehmen

Sarah Lahrkamp besucht Theisen GmbH

Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein der Energiewende. Mit ihm lässt sich Energie speichern und transportieren. Er lässt sich sowohl in der Industrie, zum Heizen oder auch als Treibstoff in der Mobilität einsetzen. Ein wichtiger Akteur für technische Lösungen zum Einsatz von Wasserstoff hat seinen Sitz in Ochtrup. Die Theisen GmbH hat fast 40 Jahre Erfahrung mit Sonderlösungen für technische Gase und damit auch für Wasserstoff. Grund genug für die SPD-Bundestagsabgeordnete Sarah Lahrkamp das Gespräch mit dem Gründer Erich Theisen sowie den weiteren Geschäftsführern, seinem Sohn Noel und Michael Tottmann, zu suchen.

„Neben dem Ausbau erneuerbarer Energien sind die Speicherung der Energie sowie der Ersatz von Erdgas, Öl und Kohle die wichtigsten Themen der Energiewende. Das geht nicht ohne Wasserstoff und vor allem nicht ohne Know How für die notwendigen technischen Anlagen. Dieses Know How findet sich in meiner Heimatstadt bei der Firma Theisen“, erklärte Sarah Lahrkamp ihren Besuch.

Bereits 1984 machte sich Erich Theisen selbständig. Seit 1986 ist Theisen am heutigen Standort am Deipenbrook. Heute hat das Unternehmen 82 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Kunden wie Linde oder Air Liquide. „Von der Planung über die Fertigung bis zur Montage haben wir ganz Unterschiedliche Aufgaben in unserem Betrieb“, so Noel Theisen. Eine große Herausforderung stellt dabei die Gewinnung von Fachkräften dar. „Dafür bilden wir aktiv aus. Aktuell machen 11 Personen bei uns eine Ausbildung. Es sind aber nicht alle Ausbildungsstellen besetzt. Wir suchen insbesondere noch neue Kräfte im Bereich Produktdesign und Anlagenbau“, so Noel Theisen weiter. Der Bereich Anlagentechnik für Wasserstoff-Installationen, Tankstellen oder Mobilitätsanwendungen boomt nicht zuletzt wegen der gut ausgebildeten Mitarbeiter und qualifizierten Montageverfahren die im Hause Theisen eingesetzt werden.

Ein wichtiges Thema im Gespräch war auch die Vereinfachung der Bedingungen für die Wasserstoffproduktion. Michael Tottmann wünscht sich dabei u.a. eine Veränderung der Netzdurchleitungskosten. „Diese Kosten machen grünen Wasserstoff unnötig teuer. Dabei wird der Strom nicht verbraucht, sondern in Wasserstoff umgewandelt, also letztendlich gespeichert. Muss aber Durchleitungskosten bezahlen wie Strom der endverbraucht wird“, kritisiert Tottmann. Auch die Bürokratie durch umständliche Zulassungsverfahren ist für Unternehmen, die Sonderlösungen herstellen, ein Ärgernis. „Für an sich gleiche technische Lösungen müssen neue Zulassungsverfahren durchgeführt werden, wenn die Lösung für ein anderes Anwendungsfeld vorgesehen ist. Selbst wenn wir diese Lösung nahezu identisch bereits gebaut haben und die technischen Anforderungen die gleichen sind“, so Tottmann. Er hofft, dass auch Zulassungsverfahren in den Blick genommen werden, wenn die Deutschlandgeschwindigkeit herstellt werden soll.

Sarah Lahrkamp dankte zum Abschluss für den Einblick in das Unternehmen und versprach die angesprochenen Punkte mit nach Berlin zu nehmen. „Mir ist es wichtig, dass wir die Herausforderungen vor Ort kennen und Bedingungen schaffen, die die Energiewende zielführend beschleunigen“, so Lahrkamp.